Die Kultur und Kreativwirtschaft zählt mit Ihren Spillover-Effekten zu den bedeutendsten Wirtschaftssektoren in Europa und trägt wesentlich zu Innovation und Wachstum in Europa bei. Insbesondere an der Schnittstelle zu digitalen Technologien, aber auch in den Bereichen Mobilität, grüne Energie und Klimawandel liefert die Kreativwirtschaft wichtige Impulse. Best Practice-Beispiele von Spillover-Innovationen zeigen z.B. der Digital R&D Fund for the Arts der britischen Organisation Nesta und der seit 2014 von ecce ausgeschriebene NICE Award .
Allerdings könne die Kultur und Kreativwirtschaft ihr Potenzial momentan gar nicht voll entfalten, da im Förderzeitraum 2014-2020 die entsprechenden Strukturen in den europäischen politischen Richtlinien und Programmen fehlen, meint das European Creative Business Network (ECBN) in einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung . ECBN ist eine während der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 initiierte und 2011 von ecce in Kooperation mit Creative Factory Rotterdam , Creative England , Kreativwirtschaft Austria und Creative Industry Košice gegründete Non-Profit-Organisation, die die Interessen der Kultur und Kreativwirtschaft vertritt und sich aktuell aus 60 Mitgliedern aus 22 EU-Staaten zusammensetzt. ECBN verfolgt das Ziel, führende Agenturen, GründerInnen und VermittlerInnen, die die Kultur und Kreativwirtschaft auf lokaler, regionaler und/oder nationaler Ebene fördern, zu unterstützen, und die rechtlichen Rahmenbedingungen der Kultur und Kreativwirtschaft in Europa zu verbessern.
ECBN ruft nun die Europäischen Institutionen, insbesondere Kommissar Tibor Navarcsics und Kommissar Carlos Moedas , dazu auf, einen durch Dr. Christian Ehler MdEP vorgebrachten Policy-Entwurf des Europäischen Parlaments zu unterstützen, der vorsieht, ein Cluster im Rahmen des Horizon Europe Programm zu gründen, das Forschung und Innovation im Bereich der Kultur und Kreativwirtschaft gewidmet ist, und dieses Cluster mit einem Budget von 3 Billionen Euro auszustatten.
Prof. Dieter Gorny von ecce: „Kreativwirtschaft ist mit rund 509 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung eine der großen Wirtschaftsbranchen der EU, dennoch war sie bisher kein Schwerpunkt der Innovationspolitik. Das muss sich ändern, wenn Innovationen nah am Menschen sein sollen! Jetzt ist die künftige Innovationspolitik der Europäischen Union, die in diesen Wochen im EU-Parlament verhandelt wird, gefordert: Es muss endlich eine Priorität für Kreativwirtschaft im Innovationsprogramm "Horizon Europe" verankert werden.“
ECBN schlägt vor, das europäische Innovationsprogramm auszubauen und strategischer zu gestalten. In Cross-Innovation durch eine European Knowledge and Innovation Community (Creative KIC) zu investieren sei einer der wichtigsten Schlüssel, um die Wettbewerbsfähigkeit der Kreativwirtschaft in Zukunft sicherzustellen.