Gewagte Ideen fürs moderne Zuhause: scheue Zimmerpflanze, Umfüllautomat mit Smartphone-Steuerung & handgreifliche Alterskontrolle
Was dann innerhalb der nächsten dreieinhalb Stunden entsteht, sorgt für Begeisterung und manchen Lacher bei der abschließenden Präsentation. Da ist beispielsweise die Zimmerpflanze, die davonfahren soll, sobald man sie gießen möchte. Ein Getränkeautomat füllt Flüssigkeit von einem Glas ins andere – natürlich steuerbar per Smartphone. Und eine Vorrichtung am Cocktailautomaten kontrolliert vor Gebrauch den Ausweis – und soll eine klatschende Abfuhr erteilen, sofern der Besitzer noch nicht 21 ist. Innovationen, die auf schelmische Weise auf die Zukunft vorbereiten.
Zur Markt(un)reife reicht es an diesem Tag zwar für keine der Erfindungen – doch der enge Zeitrahmen von insgesamt vier Stunden hat immerhin erstaunliche Ergebnisse hervorgebracht. Zudem lag das eigentliche Ziel ja auch im Ausprobieren und in der spielerischen Auseinandersetzung mit dem Thema. Und in der Tat: Dieses ungewohnte Konzipieren, Basteln und Coden regt auf schöne Weise dazu an, sich eingehender mit dem Thema Smart Home zu befassen. Sowohl im konstruktiven als auch im hinterfragenden Sinne. Der Foolish Hackathon ist dabei ein Prinzip, das im Gedächtnis bleibt und sich durchaus auch zum Nachmachen eignet.
Interaktive Auseinandersetzung zu Zukunftsthemen – auch und gerade im Ruhrgebiet
Als vorauseilendes Event ist der Hackathon einer von vier Satelliten zum Process Festival am 06. Oktober 2018, das Zukunftsthemen auf lockere Weise in den Vordergrund rückt und für alle zugänglich macht. Fernab von starren Konferenzen besteht hier die Gelegenheit zum Kennenlernen, Basteln und Austauschen von Visionen. Unkonventionell, interaktiv und mit Blick nach vorne – wie sowohl der Hackathon als auch das diesjährige Oberthema „Mensch <> Maschine“ mehr als deutlich machen.
Und das im Ruhrgebiet? – Absolut ja!, haben sich Florian Carevic, Daniel Edelmeier und Simon Höher im Vorfeld der ersten Ausgabe vor drei Jahren gesagt und damit bewusst gegen Köln oder Berlin als Standort entschieden. Der Erfolg bestätigt sie: Immerhin findet das Festival seither großen Anklang. In diesem Jahr wird es erstmalig vom Kino im Dortmunder U ins Tyde versetzt. Weil die Räumlichkeiten hier vielfältigere Möglichkeiten für Workshops bieten und natürlich auch, um den Dortmunder Hafen als zukunftsträchtiges Kreativquartier zu repräsentieren. Möglich gemacht wurde die Umsetzung des Festivals und des Hackathons im Rahmen des NRW-Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr sowie durch die Unterstützung diverser Sponsoren.
Alle Informationen rund ums Festival gibt es auf der zugehörigen Website.
Text: Marius Hanke