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Projekte aus der zweiten Förderrunde starten

Im Bochumer Viktoria.Quartier, im Dortmunder Unionviertel, in Hamm.Mitte, in Ückendorf und der City Nord.Essen starten in diesem Jahr acht weitere Förderprojekte

© Sebastian Becker/ecce

Nachdem die Projekte aus der ersten Förderrunde bereits erfolgreich gestartet sind, stehen schon acht weitere Förderprojekte in den Startlöchern. Von Tech-Art, über Streetart hinzu kreativen Forschungsreisen – auch in der zweiten Runde warten wieder spannende Konzepte darauf umgesetzt zu werden.

 

Neue Impulse für das Bochumer Viktoria.Quartier

Mit dem Streetart Festival WRIGHT und dem Projekt „Bochum Westend Ostspitze“ mit Konzerten und Workshops rund um das NEULAND starten bald zwei spannende Konzepte im Viktoria.Quartier in Bochum. Das WRIGHT Festival startete seine erste Auflage 2017 im Rahmen des Transurban Festivals – auch in diesem Jahr sollen an verschiedenen Orten im Kreativ.Quartier großflächige Werke entstehen, die Bochum zur Leinwand machen. Begleitet wird das Entstehen der Murals von Film- und Theatervorführungen, Konzerte, HipHop-Battles sowie verschiedene Workshops.

Auch im Stadtwohnzimmer und Bochumer Szenetreff NEULAND entsteht etwas neues – verschiedene lokale AkteurInnen machen aus dem Gastronomiebetrieb in der Rottstraße einen Kulturverein. Das NEULAND als Projekt-Hub und neue Möglichkeitsort soll den Grundstein für den Wandel der sogenannten „Ostspitze“ des Bochumer Westends legen. Eine verstärkte kulturelle Vernetzung sowie zeitgemäße städtebauliche Verbesserungen sollen nachhaltig zu einer Verbesserung des Ansehens und Aufwertung der Wohnqualität rund um die Rottstraße führen.

Auch unweit des NEULAND im Rottstr 5 Theater tut sich etwas: Neben dem IKF Quartiersprojekt Young’n’Rotten startet das Theater in der zweiten Jahreshälfte auch mit einer neuen Kommunikationsmaßnahme, die zur Sichtbarkeit der kulturellen Qualität des Viktoria.Quartiers beitragen soll. Mit dem Projekt „Theatertypen“ bringen sie ihre eigenen DarstellerInnen von der Bühne ins Quartier. Gemeinsam mit BewohnerInnen präsentieren diese sich bald im Rahmen einer Fotoausstellung im Stadtraum.

Mit Kurzfilmen ins Quartier eintauchen

Das Bewegtbild ist in unserem digitalen Zeitalter nachweislich die effizienteste Möglichkeit, Botschaften und Emotionen zu vermitteln – hier ansetzend möchten die Blickfänger aus Dortmund mit ihrem Projekt „VideoMap Unionviertel“ in professionell gestalteten Filmen das Kreativ.Quartier Unionviertel als herausragenden Kultur- und kreativwirtschaftlichen Standort präsentieren. In über 20 Kurzfilmen entsteht auf diese Weise ein authentisches Portrait des Viertels mit seinen zahlreichen AkteurInnen. Als Endprodukt entsteht eine digitale Karte als Website – eine sogenannte VideoMap.

 

Archäologische Erkenntnisse aus der Gegenwart

Weg von der Montanindustrie hin zu einem zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort. Bereits vor 50 Jahren wurde dieser Plan für das Ruhrgebiet besiegelt. Die Ruhrregion ist damit Beispiel für einen rasanten Umbruch von der postindustriellen Gesellschaft zur digitalen Moderne. Dieser Wandel wirft aber auch wichtige Fragen auf: Welche Auswirkungen hat die Geschichte der letzten 50 Jahre für die Städte im Ruhrgebiet und die Menschen, die dort leben? Wo wirken die räumlichen Strukturen einer industriell entwickelten Landschaft bis heute in den Alltag? Mit dem Projekt „Archäologie der Gegenwart“ sollen die verschiedenen Schichten des Wandels exemplarisch am Beispiel des Kreativ.Quartiers Hamm.Mitte freigelegt werden. Das Kreativ.Quartier wird so zu Ausgangspunkt für eine künstlerische Forschungsreise. Die gesammelten Ergebnisse sollen zusammen mit Hammer Studierenden aufbereitet – und anschließend als virtuelle Ausstellung im Stadtraum inszeniert werden.

 

Die Belebung der Bochumer Straße geht weiter

Auch im Kreativ.Quartier Ückendorf beschäftigt man sich mit der gegenwärtigen Stadtentwicklung. Bereits seit mehreren Jahren erwirbt die Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen auf der Bochumer Straße sogenannte „Schrottimmobilien“, um diese für neue (kreative) MieterInnen wieder attraktiv zu machen. Auch der Gelsenkirchener Verein Subversiv hat hier so mit Unterstützung der Stadt ein neues Zuhause gefunden. Bei einem Auftaktfestival im Herbst soll bereits die gesamte Vielfalt an zukünftigen Veranstaltungen präsentiert werden: Live-Musik, Poetry Slam, Workshops, eine Filmvorführung und Vorträge – alles in zwangloser Atmosphäre. Auf diese Weise wollen die MacherInnen zum einen ein dauerhaftes Interesse bei Menschen wecken, die sonst nicht zu dieser oder jener Art Veranstaltung kommen würden und zum anderen lokalen KünstlerInnen zeigen, für welche Projekte das Subversiv eine Plattform bietet kann.

 

Integration trifft Tanz und Tech-Art im Essener Norden

In der Essener City.Nord starten im Herbst gleich zwei neue Projekte: „Von der Flucht zu den Künsten“ und „FutureLab“. Unter dem Projekttitel "Von der Flucht zu den Künsten" findet ein künstlerisches Rechercheprojekt, in welchem sich die im Essener Norden ansässige Dance-Company Samadhyana dem Thema “Integration” von soziokultureller Seite annähert. Die KünstlerInnen suchen dabei gezielt den Dialog mit soziokulturellen AkteurInnen im Kreativ.Quartier City Nord.Essen und Geflüchteten und behandeln die daraus gewonnen Impulse als Inspiration für ihr kreatives Schaffen. Die künstlerische Umsetzung wird anschließend als Tanztheaterperformance im Unperfekthaus sowie als Straßenperformance im Quartier zu sehen sein.

Das „FutureLab“ – ein Projekt der Hochschule der Bildenden Künste Essen und dem 3D Druckzentrum Ruhr – ermöglicht KünstlerInnen und Kreativen das Eintauchen in virtuelle Welten. In Form einer Winterakademie für lokale und internationale TeilnehmerInnen soll in interdisziplinären Workshops an der Schnittstelle zwischen traditionellen Techniken und digitalen Workflows gearbeitet werden. Ausgangspunkt für das Projekt ist die Weiterentwicklung der Viehofer Straße im Kreativ.Quartier City Nord.Essen. Nach einer „analogen“ Begehung des Stadtraums, überführen die TeilnehmerInnen die Orte und Straßenzeilen mit 3D Scannern in die virtuelle Realität. Auf diese Weise können Sie anschließend im digitalen Raum ihre Ideen für die Neugestaltung der Straße umsetzen.

 

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