Dr. Vera Battis-Reese ist kaufmännische Geschäftsführerin der Kultur Ruhr GmbH – und damit eine der beiden hauptverantwortlichen Personen für die Ruhrtriennale . Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zukunft in Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft“ hat sie am 28. November 2018 an der Universität Duisburg-Essen umfassende Einblicke in ihre Arbeit gegeben – ergänzt durch Tipps für Studierende, die eine ähnliche Richtung einschlagen möchten.
Inhalt
Ruhrtriennale
Arbeitsfeld der kaufmännischen Geschäftsführung
Voraussetzungen
Das bekannteste Festival der Künste im Ruhrgebiet – zur Ruhrtriennale
Die Ruhrtriennale ist das wohl bekannteste Festival der Künste im Ruhrgebiet – mit jährlich mehr als sechs Wochen vielfältigem Programm zwischen Musik, Schauspiel, Tanz, Performance und Bildender Kunst. Jeden Sommer verwandeln sich zahlreiche Industriedenkmäler der Region wie die Jahrhunderthalle in Bochum , die Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck oder die Zechenwerkstatt Lohberg in Dinslaken in wichtige Schauplätze des zeitgenössischen Kunst- und Kulturgeschehens. Mit internationaler Strahlkraft – denn die Ruhrtriennale denkt interdisziplinär und bereitet vor allem den Weg für neue Produktionen und Inszenierungen, die sich insbesondere mit den Besonderheiten ihrer Spielstätte auseinandersetzen. Alle drei Jahre wechselt die Intendanz des Festivals, wodurch sich in der thematischen Gesamtausrichtung beständig neue spannende Pfade eröffnen.
Von außen betrachtet zeichnet die Ruhrtriennale ein äußerst beeindruckendes Bild als künstlerisch-kultureller Dreh- und Angelpunkt im Ruhrgebiet. Doch auch der Blick hinter die Kulisse ist vielversprechend.
Ein Blick hinter die Kulisse – Das Arbeitsfeld der kaufmännischen Geschäftsführung
Nach einer kurzen Vorstellung ihrer Person gibt Frau Dr. Battis-Reese zunächst einen Einblick in die komplexe Organisationsstruktur der Kultur Ruhr GmbH – jener Gesellschaft zu der die Ruhrtriennale, das Chorwerk Ruhr , Urbane Künste Ruhr und die Tanzlandschaft Ruhr gehören.
Die Aufgabe von Frau Dr. Battis-Reese ist es, alles, was hinter den Kulissen der Ruhrtriennale passiert, im Blick zu behalten und zu steuern. Es ist ihr Ziel, optimale Bedingungen für die Kunst zu schaffen, so dass am Ende ein tolles Festival entsteht. Als Geschäftsführerin der Kultur Ruhr GmbH ist sie verantwortlich für die kaufmännischen Angelegenheiten des Festivals und arbeitet eng mit den verschiedenen Fachabteilungen (z.B. Verwaltung, Justitiariat, Marketing & Vertrieb, Pressestelle, Künstlerisches Betriebsbüro, Technisches Betriebsbüro u.a.) zusammen. Frau Dr. Stefanie Carp, die Intendantin der Ruhrtriennale, ist die zweite Geschäftsführerin der Kultur Ruhr GmbH.
In ihrem straff gefassten Vortrag, der einem Schnellkurs „Kaufmännische Geschäftsführung“ gleichkommt, nimmt sich Dr. Battis-Reese immer wieder Zeit, um die Studierenden mit konkreten Herausforderungen ihrer Arbeit zu konfrontieren und Fragen zu stellen.
Was braucht es für die Position als kaufmännische Geschäftsführung in einem Kulturbetrieb?
Gegen Ende ihres Vortrags gibt Frau Dr. Battis-Reese den Studierenden eine konkrete Einschätzung dazu, welche Fähigkeiten und Voraussetzungen für ihre berufliche Position sinnvoll sind. Sie empfiehlt eine juristische oder kaufmännische Ausbildung mit fundierten Fremdsprachenkenntnissen und gegebenenfalls mit einer Zusatzqualifikation im Bereich Kulturmanagement. Neben analytischem Denken und der Bereitschaft zu einem hohen persönlichen Einsatz ist die Begeisterung für den Kulturbetrieb unabdingbar. Außerdem weist sie darauf hin, dass man vorab genau wissen sollte, ob man selbst Kunst machen oder sie vielmehr ermöglichen möchte. Letzteres trifft die Position perfekt, während Ersteres langfristig gesehen Frustrationspotential für diese Position birgt.