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Neue Projekte starten in den Kreativ.Quartieren

Insgesamt zehn neue Förderprojekte stehen in den Kreativ.Quartieren in den Startlöchern. In Kürze starten AkteurInnen aus Bochum, Dortmund, Essen, Hagen, Hamm, Oberhausen und Witten mit ihren Projektideen. Hier gibt es eine erste Übersicht.

Premiere "Ein Viertel fürs Ganze", Foto: © Serkan Akin/ecce

Wortkunst im Viktoria.Quartier

Mit dem WORTWORTWORT-Festival erweitert sich das Kulturangebot in Bochum im September 2018 um ein neues innovatives Literaturfestival. Die MacherInnen hinter diesem, bisher einzigartigem Konzept, wollen kein weiteres „klassisches“ Festival mit Lesungen von bekannten Autoren, sondern vielmehr die aktuellen Entwicklungen hinter dem geschriebenen Wort sichtbar machen. Das Festival fragt, wie Literatur, Text, Journalismus auf der einen Seite und Digitalisierung auf der anderen Seite sich gegenseitig beeinflussen und neue ästhetische Formen und Informationsräume erschaffen: Wie werden Produzenten von Text und ihre Verwerter zukünftig Geld verdienen? Wie wirkt sich die Digitalisierung auf den Erwerb und Konsum von Wortkunst aus?

 

Innovative Festival-Ideen für Dortmund

Gleich drei neue Festival-Impulse bereichern die Dortmunder Kreativ.Quartiere ab Herbst 2018. Im Kreativ.Quartier „Echt Nordstadt“ entwickeln die MacherInnen des process-Festivals  unter dem Titel „Human Machine“ eine Neuauflage des 2015 erstmalig im Dortmunder U gestarteten Formats. Das Besondere: Nicht die Konzepte, sondern die Entstehungsgeschichten von kreativen, technologischen, kulturellen und sozialen Projekten stehen im Vordergrund, die kreativen Prozesse. Die Satelliten, kleinere Events im Vorfeld des Festivals, laden interessierte BürgerInnen zwischen Juli und September ein mitzumachen und Teil des Prozesses zu werden!

Im Dortmunder Unionviertel sorgen gleich zwei Formate für einen neuen Blick auf das Areal entlang der Rheinischen Straße: „urban culture goes Way back when“ bereichert das bereits erfolgreich etablierte Way back When Festival  um ein kulturelles Mitmach-Angebot aus u.a. Street Art Workshops und Vinyltalks. Das Projekt Work at Werk Union, das im Rahmen des Theaterfestivals Favoriten auf dem ehemaligen HSP-Gelände umgesetzt wird, vergibt in Kooperation mit dem Verein die Urbanisten drei künstlerische Residenzen. Die KünstlerInnen befassen sich sich mit der Vergangenheit und der Zukunft des 45 Hektar großen Areals.

 

Internationale Video-Kunst im Kreativ.Quartier City Nord.Essen

Zusammen mit dem Licht- und Videokünstler Daniel Gugitsch  (aka Spookymental), der als Initiator und Kurator das Projekt angestoßen hat, veranstaltet das 3D Druckzentrum Ruhr  im Herbst ein Videokunst-Event im Essener Norden. Gemeinsam mit lokalen KünstlerInnen sollen hier ausgewählte Orte im Quartier mit Videoinstallationen bespielt werden. Begleitet wird das Event durch eine bunte Mischung aus Workshops, Konzerte, Führungen, Vorträgen und Jam Sessions. Lokale AkteurInnen und BewohnerInnen sind herzliche eingeladen sich zu beteiligen!

 

 

Soziale Problemlage trifft Mode - Trash-Couture in Hagen-Wehringhausen

Mit „Made in Wehringhausen“ setzt der in Wehringhausen lebende und arbeitende Modeschöpfer und Initiator des Projekts Chandra Prakash Jha  ein glitzerndes Ausrufezeichen, um dem achtlosen Umgang mit Müll im multikulturellen Bezirk Wehringhausen nachhaltig zu verändern. Die Müllproblematik hat sich in den letzten zwei Jahren im Quartier zugespitzt, so dass Prakash, wie ihn alle nennen, dieser negativen Entwicklung kreativ etwas entgegensetzen will. Aus Müll wird durch „Made in Wehringhausen“ Fashion! So wird Mode zum Vehikel den „Müll“ umzudeuten und die Lebensqualität im Quartier zu fördern. Geplant sind unter anderem Müllsammelaktionen, Workshops zum Thema Mode aus recycelten Materialen und eine Abschluss-Modenshow. Das Projekt soll nach Abschluss von der Upcycling-Gruppe des „Repair-Cafés“, einem sozialen Projekt im Kiez, weiter getragen werden.

 

Im freien Fall - Theaterinterventionen in der Hammer Innenstadt

In dem interkulturellen und quartiersbezogenen Kunstprojekt „Fallhöhe“ sollen die Zustände, die Sorgen und die Träume der AkteurInnen und BewohnerInnen im Kreativ.Quartiers Hamm.Mitte erforscht und künstlerisch bearbeitet werden. Dafür nehmen die künstlerischen ImpulsgeberInnen rund um das Treibkraft.Theater  die verschiedene Spuren im Quartier auf: sie recherchieren, sie initiieren und sie präsentieren. Die Premiere findet am 22. September statt.

 

Bürgerbeteiligung und frische Ideen für Oberhausen.Mitte

Auch im Oberhausener Kreativ.Quartier gehen gleich zwei Förderprojekte an den Start. Das HÖMMA Jazzfestival  ist eines dieser Impulse, die in diesem Herbst im Spannungsfeld zwischen Alter und Neuer Mitte das Quartier beleben möchte. Neben klassischen bis experimentellen Jazz-Konzerten, gibt es viel Raum und Gelegenheit zur Bürgerbeteiligung. So wird es beispielsweise eine "Session" mit MusikerInnen und interessierten BürgerInnen geben, als auch musikalische Workshops mit Auftritten für Kinder und Jugendliche in Zusammenarbeit mit der Jugendkunstschule in der Musikschule.

Auch das Projekt Supermarkt der Ideen  beschäftigt sich mit der Belebung der Innenstadt, die vor allem unter dem Strukturwandel des Einzelhandels leidet: deutliche Leerstände in der Innenstadt sind die Folge. Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass KünstlerInnen und Kreative großes Potenzial haben, die verlorengegangenen urbanen Qualitäten zum Teil ersetzen zu können. StadtBauKultur NRW, die InitiatorInnen des Projekts, möchte daher zum einen zusammen mit KünstlerInnen und Kreativen nachhaltige Nutzungskonzepte für leerstehende Ladenlokale entwickeln und zum anderen auf diese Weise das Problembewusstsein in der Öffentlichkeit und Akzeptanz sowie Mitwirkungsbereitschaft schaffen.

 

Das Wiesenviertel wird zur Bühne

Das Projekt Ein Viertel fürs Ganze  nimmt BewohnerInnen und Interessierte mit auf eine inszenierte, theatrale Reise durch das "Wiesenviertel". Unter professioneller Anleitung des Schauspielers und Regisseurs Matthias Hecht wird das FREDERICK-Ensemble  (junge, erwerbslose Menschen zwischen 18-30), mit Einbeziehung der AnwohnerInnen, LadenbesitzerInnen und Kreativen des Viertels, an zwei Wochenenden im Juni 2018 „die Wiese brennen lassen“. Aus Fenstern, in Ecken und Winkeln auf Balkonen, Dächern und Plätzen wird es Szenarien, Musik, Geschichten und Ungeahntes geben. Begleitet wird das Spektakel durch eine Installation des Lichtkünstler Jörg Rost.

 

Über aktuelle Entwicklungen und Veranstaltungen der geförderten Projekte informieren wir über unsere Website, sowie unseren Facebook-Kanal.