Fashion macht Spaß – auch und erst recht nachhaltig gedacht
Rund 15 Kinder und Jugendliche trudeln an einem Samstagmorgen nach und nach im Hagener Kulturzentrum Pelmke ein. Die meisten von ihnen sind zwischen 7 und 10 Jahren alt und kommen in Begleitung ihrer Eltern. Dabei zeigt sich die große Vielfalt des Viertels – die Gespräche vor Beginn laufen in mindestens vier verschiedenen Sprachen ab. Das Team mit vielen ehrenamtlichen HelferInnen ist bestens darauf vorbereitet und deckt gemeinsam alle relevanten Sprachen ab. So findest jedes Wort Gehör und jeder fühlt sich mit seinem persönlichen Background respektiert.
Zunächst begrüßt Björn Leste – Mit-Initiator und organisatorischer Kopf hinter dem Projekt – die Gruppe. Dann übernimmt Prakash Jha und zeigt anhand eines Videos, wie cool nachhaltige Mode sein kann. Er nimmt seine Mission sehr ernst, spricht darüber, was Umwelt eigentlich bedeutet, und zeigt auch Bilder von Müllbergen aus der Nachbarschaft. In Diskussionen über Mülltrennung bekommt die Gruppe ein Gefühl für ihre persönliche kleine Verantwortung. Dann folgt der Startschuss für die Arbeitsphase und plötzlich beben die Workshop-Räume vor Tatendrang: An verschiedenen Stationen werden eifrig T-Shirts auseinandergeschnitten und neu zusammengenäht, Schmetterlinge und Streifen aus Milchtüten, Chips-Packungen und anderem Müll geschnitten und T-Shirt-Drucke vorbereitet. Alles für eine große Fashion-Show.
Dialog statt Vorurteil – und vor allem respektvolles Miteinander
Während Prakash Jha redet und im Umgang mit den Kindern spürt man, wie wichtig ihm das Thema ist. Die Idee zum Workshop kam ihm, weil er immer wieder Müll vor seinem Büro hatte. Doch er möchte nicht verurteilen – vielmehr sucht er den respektvollen Dialog, um Ursachen zu identifizieren und Lösungen zu finden. Beim Runden Tisch im Quartiersmanagement Wehringhausen traf er auf Björn Leste, der ihn alsbald bei seinen Ideen unterstützte. Gemeinsam konnten sie das Projekt „Made in Wehringhausen“ schließlich im Rahmen des Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr verwirklichen.