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Kreativer Austausch in Gelsenkirchen Ückendorf

Über Nachhaltigkeit in der Netzwerkarbeit beim 18. Netzwerktreffen Kreativ.Quartiere Ruhr.

© ecce GmbH

Was haben ein soziokulturelles Zentrum, ein Lesequartier und eine Raum-Installation aus Eiche-Rustikal-Möbeln gemeinsam? Alle sind Projekte im Programm Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und umgesetzt von ecce - european centre for creative economy GmbH, die zum 18. Netzwerktreffens in Gelsenkirchen Ückendorf ihre Türen öffneten. Wie Akteur*innen aus den Kreativ.Quartieren im Hier Ist Nicht Da zusammenkamen, wie Vernetzung ein Quartier bereichert und was Nachhaltigkeit bedeuten kann.

Direkt zum Einstieg berichtete Ulrike Weidlich vom Kulturbüro der Stadt Gelsenkirchen, wie wichtig die Zusammenarbeit im Quartier ist: „Ich sehe mit Begeisterung, was Kultur, Kreativität und ein herzliches Miteinander im Quartier schafft. Jedes einzelne Projekt wirkt mit anderen zusammen, sodass sie gemeinsam für das gesamte Quartier Wirkung entfalten.“

Nachhaltigkeit im Fokus: Tiny Adaptions

Auch Julian Pfahl, Referent vom NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, zeigte dem Publikum in einem kurzen Themenimpuls, wie Zusammenarbeit mit Nachhaltigkeit einhergehen kann. So entstand im Rahmen des Förderprogramms Tiny Adaptions ein dezentrales, frei zugängliches Materiallager, das Kreative und Kulturschaffende bei ihren jeweiligen Vorhaben unterstützt. Wer stärker in das ökologisch nachhaltige Arbeiten in den Freien Darstellenden Künsten einsteigen möchte, dem legte Julian Pfahl den BFDK ECO RIDER nah – ein Tool mit Orientierungshilfen zum umweltbewussten Arbeiten, egal ob im Büro, Backstage, auf der Bühne oder beim Transport.

Akteur*innen aus allen Kreativ.Quartieren unterwegs in Gelsenkirchen Ückendorf

Nach einer kurzen Fragerunde über die neue Ausschreibung Kreativ.Quartiere Ruhr 2025 ging es los mit einem Rundgang durch Gelsenkirchen Ückendorf. In zwei Gruppen führten Kirsten Lipka und Kerstin Pütz durch vielfältige Stationen im Kreativ.Quartier, anfangend bei der Event-Location Heilig-Kreuz-Kirche, über das mit Geschichten aus der Nachbarschaft gefüllte GeOrgel bis hin zur Buchhandlung Readymade, die Ückendorf in ein Lesequartier verwandelt, und dem Veranstaltungsraum vom [kuʃ]kollektiv, das mit „Dedusting“ queer-feministische Veranstaltungen ermöglicht.

Loredana Linglauf, Schauspielerin aus Bochum, freute sich über die Möglichkeit, die Akteur*innen vor Ort zu erleben: „Der Rundgang war sehr beeindruckend. Es ist schön zu sehen, wie viel auf einer so kurzen Strecke in jeglicher Größenordnung passiert.“ Durch die zahlreichen Orte auf und entlang der Bochumer Straße präsentierte sich Ückendorf als ein Ort mit besonderer Atmosphäre – jede*r kennt sich und wirkt am Quartiersgeschehen mit.

Podiumsdiskussion zum Mitmachen

Nach dem Rundgang folgte eine Pause, um sich auszutauschen und Atem zu holen, bevor es auf der Bühne weiterging. Sarah Rissel, Vorständin des Insane Urban Cowboys e.V., Heiner Heseding von der Kreativquartier Ruhrort UG, Kimberly Hardt, Kulturmanagerin beim Kulturzentrum Pelmke e. V.  und Annette Wolter von der Quartiershalle in der KoFabrik e.V. stellten ihre derzeitigen Projekte vor und starteten in eine Diskussion über das Thema „Nachhaltigkeit und Netzwerke“. Der Plot-Twist: Zwei „heiße Stühle“ – ein Frage- und ein Kommentarstuhl – luden das Publikum zum Mitdiskutieren auf der Bühne ein. 

In der Abschlussrunde zeigte sich die Vielfältigkeit des Themas. Wichtig seien kollektive Neugier und Lust auf das Schreiben gemeinsamer Geschichten, aber auch in diesem Prozess aufeinander achtzugeben und miteinander zu gestalten. Sarah Rissel fasste zusammen, was Nachhaltigkeit für sie bedeutet: „Gemeinschaft schaffen, Menschen befähigen und ins Machen kommen.“ Auch der Duisburger Kulturermöglicher Heiner Heseding war sich sicher: „Nachhaltigkeit bedeutet einfach weiterzumachen. Wir wollen nie aufhören, Kulturhauptstadt zu sein“.  

 

Text: ecce GmbH