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HUMAN24 – „Ich bin DornRosa“
Jeder von uns verbindet mit dem Wort Menschlichkeit etwas anderes. Vielleicht persönliche Erfahrungen, besondere Erinnerungen oder eigene Normen und Wertvorstellungen. Unter der Leitung von Theatermacherin Tanja W. Schreiber, Gründerin von FabulArt Theater, stellten sich die Teilnehmer*innen von "HUMAN24 – Ich bin Dornrosa" im Kreativ.Quartier Hamm.Mitte im Rahmen des Programms Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, die Frage: „Was bedeutet es im Jahr 2024 menschlich zu sein oder sogar – angelehnt an das Märchen „Dörnröschen“ – menschlich zu erwachen?
Gemeinsam stark sein!
Schnell zeigte sich: Der Zauber von „DornRosa“ besteht in der Magie der Vielfalt. Ab Februar 2024 gingen rund 70 diverse Menschen im FabulArt Theater und anderen Probenorten im Herzen des Quartiers diesen Gedanken auf die Spur. „Dabei sind wir einander intensiv begegnet und haben so manchen Impuls gegeben und empfangen. Unsere jüngste Teilnehmerin in den Schreibwerkstätten war 14 Jahre alt, unsere erfahrenste war 85 Jahre jung“, unterstreicht Tanja W. Schreiber. Manche der Teilnehmer*innen sind in Hamm geboren und aufgewachsen, andere ganz woanders, manche hätten schon hunderte Male auf Bühnen gestanden und für andere war es der allererste Auftritt.
Unterstützt von Profis aus den Bereichen Theater, kreatives Schreiben, Musik, Tanz und Bildende Kunst haben die Teilnehmenden „miteinander geschrieben, philosophiert, gesungen, getanzt, geschauspielert, gemalt, gebaut, inszeniert, diskutiert, verworfen, neu entwickelt, ausprobiert, sind heiter gescheitert, haben viel gelacht und manchmal geweint und gemeinsam voller Zuversicht immer wieder den nächsten Schritt gewagt“, berichtet die Projektleiterin, „Herausgekommen ist ein einzigartiges Musical-Theaterstück über das Thema Menschlichkeit, erschaffen von und mit wundervollen Menschen aus dem Kreativ.Quartier Hamm.Mitte.“
Ein Theaterstück, das Mut macht
Basierend auf dem Märchen „Dornröschen“ lädt das Stück zu einer Zeitreise ein und ist gleichzeitig politisch und gesellschaftskritisch hochaktuell. Von den wilden 20er Jahren des letzten Jahrhunderts über die rebellischen Phasen der Jugend bis hin zu einem berührenden 100. Geburtstag, erzählt das Stück die Lebensweise der Rosa Dorn, die trotz aller Widrigkeiten ihren eigenen Weg findet.
„Uns ist ein Theaterstück aus tiefgründigen Dialogen, teils bekannter, teils selbstkomponierter Musik und Tänzen gelungen, das Mut macht, zum Nachdenken anregt und die Wichtigkeit der Selbstakzeptanz hervorhebt – ein inspirierendes Erlebnis für Jung und Alt!“, zieht auch die leitende Tanz- und Bewegungspädagogin Vivien Schreiber Bilanz.
Weitere Aufführungen sind geplant
Nach neun Monaten feierte „DornRosa – Das Menschlichkeitsmusical“ am 6. Oktober 2024 im Gustav-Lübcke-Museum eine umjubelte Premiere. „Dieser riesige Erfolg hat uns alle vollkommen überwältigt, das gesamte Team schwebte über Wochen auf einer Welle aus Endorphinen“, zeigt sich die bildende Künstlerin und Leiterin des Bühnen- und Kostümbildes Tanja Prill begeistert. Zahllose Mails, Nachrichten, Telefonanrufe, Audios und persönliche Rückmeldungen gehen seither bei den Verantwortlichen und Teilnehmenden ein. „Offensichtlich haben wir mit unserem Stück einen Nerv der Zeit und der Menschen getroffen“, sind sich die Macher*innen einig. Deshalb folgen 2025 weitere Aufführungen. „Derzeit prüfen wir gemeinsam mit der Stadt die Möglichkeiten einer Wiederaufnahme und denken über konzeptionelle Weiterentwicklungsoptionen für andere Orte nach“, blickt Tanja W. Schreiber optimistisch in die Zukunft. „Auf jeden Fall wird das Stück in dieser oder anderer Form fortbestehen.“ Als erster Termin ist der Weltfrauentag am 8. März 2025 anvisiert.
Text: Tanja W. Schreiber/ecce GmbH