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Fachbeirat der Kreativ.Quartiere trifft sich in Oberhausen

Am 8. November haben sich städtische VertreterInnen aus neun Ruhrgebietsstädten zum gemeinsamen Austausch im Kreativ.Quartier Oberhausen.Mitte getroffen.

© Sebastian Becker/ecce

Treffpunkt Supermarkt der Ideen . Seit dem 11. Oktober befindet sich hier in einem ehemaligen Netto-Discounter eine interaktive Ausstellung, die sich mit dem Kreativ.Quartier Oberhausen.Mitte und insbesondere mit der Nutzung von Leerständen auseinandersetzt. Ein idealer Ausgangspunkt für einen Rundgang durch das Oberhausener Innenstadt-Quartier. Auf Einladung von ecce und dem Kulturbüro Oberhausen versammelten sich hier am 8. November elf städtische VertreterInnen aus Bochum, Dinslaken, Dortmund, Hagen, Herne, Mülheim, Oberhausen, Unna und Witten.

 

Kulturorte in Oberhausen - Ein Blick hinter die Kulissen

Auf der Tagesordnung stand ein 3-stündiger Rundgang durch das Kreativ.Quartier, der durch das Kulturbüro sowie dem Quartiersnetzwerker vorbereitet und vom Leiter des Oberhausener Kulturbüros Volker Buchloh moderiert wurde. Neben klassischen kulturellen Einrichtungen, wie dem Theater Oberhausen , lag der Fokus vor allem auf den besonderen Kulturorten und Initiativen, die durch ihre Arbeit die Innenstadt beleben. Erste Station des Rundgangs war die Galerie KiR  – betrieben von der Kunstinitiative Ruhr e.V. Seit 2014 ist der Verein an der Elsässer Straße ansässig. Seither werden hier im zweimonatigen Wechsel interessante Ausstellungen regionaler und überregionaler Künstler präsentiert.

Nach dem Theater Oberhausen und dem überregional bekannten Ebertbad, einer Veranstaltungslocation in einem ehemaligen – mittlerweile denkmalgeschützten – Schwimmbad, stand eine Stippvisite bei dem Kulturverein kitev  (Kultur im Turm e.V.) auf dem Programm. Der Verein, der seit 2016 in Oberhausen aktiv ist, hat sich des ehemaligen Wasserturms am Bahnhof angenommen und diesen als Kulturraum erobert und umgenutzt. Mit einem vielfältigen kulturellen Angebot – von der Gründung einer temporären Universität für Oberhausen bis hin zu zahlreichen künstlerischen Bespielung und Kooperationen – liefert kitev nachhaltig kreative Impulse für die Innenstadt Oberhausens.

Im Anschluss ging es nach einem kurzen Besuch des Museumsbahnsteigs weiter zum Gdanska  – einem polnischen Szenerestaurant und Kulturcafé am Altmarkt. Angefangen als kleine gemütliche Kneipe, haben die Betreiber, das Paar Golebiewski, über die Jahre das Lokal immer weiter vergrößert. Mittlerweile finden in den großzügigen Räumlichkeiten, die auch ein kleines Theater beheimaten, regelmäßige Konzerte, Lesungen und Ausstellungen statt – auch in Kooperation mit der Galerie KiR.

Oberhausens "Alte Mitte" - Neues Leben für die Marktstraße?

Der letzte Teil der Führung bringt die Gruppe zurück in das Zentrum der „alten Mitte“, der Markstraße. Viele leere Ladenlokale prägen hier mittlerweile das Stadtbild – wenn es nach der Stadt geht, nicht mehr lange. Im Oktober 2018 hat sich hier das Stadtteilbüro „Brückenschlag“ angesiedelt. Das Quartiersmanagement ist mit der Umsetzung des Integrierten Handlungskonzeptes Soziale Stadt Oberhausen betreut. Ein inhaltlicher Schwerpunkt für 2019 wird – unter Einbeziehung der BürgerInnen – ein Gestaltungs- und Ideenwettbewerb für die Marktstraße sein.

Bereits jetzt tut sich aber bereits etwas an der ehemaligen Haupteinkaufsstraße: 2017 hat hier ein neugegründeter Verein ein Ladenlokal in ein Literaturhaus  verwandelt. Seither gibt es im zweiwöchigen Turnus Lesungen und Gesprächsreihen. Die Gründer des Vereins sind zufrieden: die Veranstaltungen sind gut besucht und der Verein erhält großen Zuspruch.

Zum Abschluss des Rundgangs fand sich die Gruppe erneut am Startpunkt wieder, dem „Supermarkt der Ideen“. Hier folgte eine detaillierte Projektvorstellung des 2018 durch Landesmittel des Programms Kreativ.Quartiere Ruhr geförderten Projekts durch die Hauptverantwortliche Dr. Hanna Hinrichs von StadtBauKultur NRW. Die Nutzung von Leerständen und das Umdenken bei Einzelhandelskonzepten, so waren sich in der anschließenden Diskussion alle Beteiligten einig, sei ein wichtiger Faktor bei der Debatte um die Zukunft der Innenstädte. Diesen Dialog müsse man vor allem gemeinsam mit allen Beteiligten – und vor allem unter Beteiligung der AnwohnerInnen – führen.

Die vielen anregenden Gespräche und Diskussion haben verdeutlicht: Der kommunale Austausch – insbesondere auch die ressortübergreifende Vernetzung von städtischen AnsprechpartnerInnen – ist ein wichtiger Schritt, um zukunftsorientierte kreative Stadtentwicklung flächendeckend im Ruhrgebiet voranzutreiben.