Europäische Studierende in geisteswissenschaftlichen Studiengängen sind mit bestimmten Herausforderungen konfrontiert, wenn sie nach dem Abschluss eine Beschäftigung aufnehmen oder unternehmerisch tätig werden wollen. Ihre Studiengänge bieten in der Regel keinen direkten Zugang zum Arbeitsmarkt, was sich in höherer Arbeitslosigkeit und niedrigerer Bezahlung widerspiegelt. Akademikerinnen und Akademiker wissen oft nicht, wie sie ihre Fachkenntnisse auf die Bedürfnisse der Branche im weiteren Sinne abstimmen können, während Unternehmen die umfassenden Vorteile und Kompetenzen von Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern nicht angemessen einschätzen.
Eine gezielte Förderung unternehmerischer Tätigkeit konzentriert sich an Hochschuleinrichtungen bislang in erster Linie auf die Fakultäten für Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie Information- und Kommunikationstechnik (Gründerzentren). Studierende in geisteswissenschaftlichen Studiengängen bringen vollkommen andere Voraussetzungen mit und verfügen über eine Ausbildung und Fähigkeiten, deren Notwendigkeit sich in der Wirtschaft nicht auf den ersten Blick erschließt. Deshalb ist ein neuer Ansatz erforderlich, um ein maßgeschneidertes unternehmerisches Modell für den geisteswissenschaftlichen Bereich zu konzipieren, der die langfristigen unternehmerischen Chancen für Studierende der Geisteswissenschaften verbessert.
Der AHEH-Verband wird:
• 14 Partner aus sieben EU-Mitgliedsstaaten zusammenbringen, um die unternehmerischen Kompetenzen von Studierenden der Geisteswissenschaften zu verbessern,
• Gemeinsam ein innovatives Programm für die unternehmerische Ausbildung für Lehrkräfte / Studierende in den Geisteswissenschaften ermitteln, konzipieren, testen und verbreiten, das dem EntreComp-Rahmenwerk entspricht. Dazu wird die bisherige Erfahrung der Partner mit EU-finanzierten Gründungsprojekten herangezogen.
• Dafür sorgen, dass Hochschulreinrichtungen, Unternehmen und andere Interessensgruppen gemeinsam daran arbeiten, den Wert von Studierenden der Geisteswissenschaften besser zu vermitteln und sicherstellen, dass die Bedürfnisse der Wirtschaft im Ausbildungsprogramm berücksichtigt werden,
• Sieben neue A&H Entrepreneurship Hubs in Partnerfakultäten einrichten. Diese werden als Fachkanäle zur kontinuierlichen Verbesserung der unternehmerischen Fähigkeiten von Lehrkräften und Studierenden in den Geisteswissenschaften sowie als Vorlage für einen weiteren Ausbau dienen.
• Eine Website einrichten, welche die sieben Hubs als kontinuierliche Ressourcenbasis für die weitere Verbreitung/Nutzung der Ergebnisse ergänzen wird.
Weitere Informationen: Interview mit Paolo Montemurro von Materahub , neues NICE Network Mitglied , der den Prozess und die Ideen des Projekts beschreibt