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Design für die Gemeinschaft
Das re:union Kollektiv bildet mit Kathrin Breitenbach, Nikolai Gust, Sascha Schilling und Theo Steinhardt eine Bürogemeinschaft von Kreativschaffenden im Dortmunder Unionviertel. Während sie ihre Expertise in verschiedenen Designdisziplinen festigten, entwickelten sie den Wunsch, ihre Talente zu vereinen und an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten. Nikolai Gust, Projektverantwortlicher Gestalter von re:union, erklärt, wie die Idee zur offenen Gestaltungsberatung entstand: „Durch die Ausschreibung des Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr wurde die Vision geboren, als Kollektiv eine Plattform zu schaffen, die Design und Partizipation im Viertel zu einer kraftvollen Einheit verschmilzt."
Die Eröffnung der offenen Gestaltungsberatung
Im November 2022 eröffneten sie den Projektraum in der Heinrichstraße 1 in Dortmund. Seitdem bot das Kollektiv an zwei festen Tagen in der Woche offene Sprechstunden an und lud Bürger*innen, Initiativen und Inhaber*innen aus dem Dortmunder Unionviertel und der näheren Umgebung ein, an einer professionellen und kostenfreien Gestaltungsberatung teilzunehmen. Dabei erreichte sie eine breite Palette von Anfragen – von der Schulwegsicherung für Grundschüler*innen bis zur Außendarstellung eines Keramikstudios und der Planung von katzenfreundlichen Wohnräumen. Das Team stand den Projekten beratend zur Seite, unterstützte durch umfassende Recherchen und stellte sein Netzwerk zur Verfügung.
Demokratisches Design und nachhaltige Umsetzung
Die Beratungen folgten dem Prinzip des demokratischen Designs, das die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen in den Gestaltungsprozess miteinbezieht. Dafür wog das Kollektiv bei jedem Schritt Form, Funktion, Qualität, Nachhaltigkeit und Umsetzbarkeit sorgfältig gegeneinander ab oder erarbeitete die einzelnen Punkte in gemeinsamen Workshops. Durch die Zusammenarbeit und Nutzung ihres gesammelten Fachwissens zeigten die Kollektivmitglieder, wie nachhaltige Veränderung und ansprechende Gestaltung im Wohnviertel Hand in Hand gehen. Mit kostenlosen Workshops machte das Kollektiv den Projektraum und seine Ressourcen auch unabhängig von konkreten Projekten der Öffentlichkeit zugänglich. Während Studierende der Design-Hochschulen die Möglichkeit nutzten, um ihre Portfolios zu besprechen, vermittelte ein Fotografierundgang durch das Dortmunder Unionviertel den Teilnehmer*innen ein Gespür für die Architektur des Quartiers.
Ausblick und Zukunftsperspektiven
Das re:union Kollektiv ist fest entschlossen, die offene Gestaltungsberatung auch nach der Schließung des Raums in der Heinrichstraße über den Projektzeitraum hinaus anzubieten – und sie in eine neue Richtung zu lenken. „Die große Nachfrage und der offensichtliche Bedarf sowohl im Unionviertel als auch darüber hinaus motivieren uns, diese Form der partizipativen Gestaltung fortzusetzen,” erläutert Nikolai Gust die Fortsetzung des Projekts, „Wir befinden uns aktuell in einer Phase der Auswertung. Die Eindrücke, das Feedback und die Erfahrungen der letzten Monate sammeln und analysieren wir, um daraus wichtige Erkenntnisse für die zukünftige Entwicklung des Projekts zu gewinnen.”
Die Gruppe setzt sich dafür ein, das Angebot auszuweiten und zu verbessern, um noch mehr Menschen anzusprechen und ein breiteres Angebot gestalterischer Herausforderungen abdecken zu können. Dabei spielen auch digitale Lösungen und die Nutzung von virtuellen Plattformen eine entscheidende Rolle, um die Beratung über den physischen Projektraum hinaus zugänglich zu machen. Mit Partnerschaften und Kooperationen mobilisieren sie zusätzliche Ressourcen und schaffen Synergien, um das volle Potenzial des Viertels auszuschöpfen und nachhaltige Veränderungen voranzutreiben.
Fazit
Die offene Gestaltungsberatung des re:union Kollektivs hat gezeigt, wie Design und Partizipation ineinandergreifen und positive Veränderungen in einem urbanen Umfeld bewirken können. Das Engagement des gesamten Teams und ihre Bereitschaft, ihre Fähigkeiten der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen, spielten eine bedeutende Rolle im Unionviertel. Die zukünftige Entwicklung des Projekts bleibt spannend und offen, aber eines ist gewiss: Das re:union Kollektiv hat einen Grundstein für nachhaltige und partizipative Gestaltung im Dortmunder Unionviertel gelegt und wird weiterhin innovative Wege suchen, um die Kreativität und den Zusammenhalt in der Gemeinschaft zu fördern.
Text re:union/ecce