Das HIER IST NICHT DA – ein Raum für Viele(s)

Das HIER IST NICHT DA ist ein wirkungsreicher und an Partizipation orientierter Ort mit unterschiedlichen Programmen von unterschiedlichen Menschen, ein Raum, um mitzugestalten oder einfach nur dabei zu sein, ein Begegnungs- und Möglichkeitszentrum für Ideen und Initiativen, soziale, kulturelle und künstlerische Aktivitäten. Nachdem im Sommer 2020 der Verein „Subversiv“ die Räumlichkeiten als soziokulturelle Einrichtung aufgegeben hatte, keimte Anfang 2022 wieder Hoffnung auf, ein Zentrum für Soziokultur dauerhaft am Standort etablieren zu können. Mit einem modifizierten Betriebsmodell und für zukünftige Entwicklungen offenen Konzept betreiben die im Quartier ansässigen und agierenden Vereine Insane Urban Cowboys und -girls sowie der Förderverein Szeniale seit Januar 2022 das HIER IST NICHT DA in einer Kooperationsgemeinschaft mit unterschiedlichsten kulturellen Formaten. Neben eigenen Events stellen sie die Location dabei als Bühne zur Verfügung, die sich andere Kulturschaffende aneignen können.

HIER IST NICHT DA als Bühne für Soziokultur

Roman Milenski, der zusammen mit seiner Kollegin Sarah Rissel, das Projekt leitet, erklärt:„Wir setzen dabei auf ein kollektives Miteinander von uns mit den Programmschaffenden, damit das HIER IST NICHT DA zukünftig von weiteren Zielgruppen als kreativer und attraktiver Möglichkeitsraum wahrgenommen wird, in dem sie sich repräsentiert und wohl fühlen. So wollen wir auch dazu beitragen, Gemeinschaft und Diskurs im Quartier zu stärken und weiterzuentwickeln“. Dieser Weg hin zum „Raum für Viele(s)“ wird seit August 2022, und noch bis Oktober 2023, durch das gleichnamige Projekt im Rahmen der Förderung durch das Programm Kreativ.Quartiere Ruhr mit weiteren und neuartigen Formaten ausgebaut. In diesem Zeitraum organisiert das Team vom HIER IST NICHT DA weitere unterschiedliche Kultur-, Dialog- und Beteiligungsveranstaltungen.

Aus Kneipe wird Nachtatelier und Podcastbühne

Ein erstes Event, das innerhalb des Projekts „Raum für Viele(s)“ stattfand, war unter anderem die Lesung „Vom Da im Hier“ mit Panel-Talk und Party. Die Autorinnen Esra Canpalat und Alina Kokoschka lasen aus ihren aktuellen Romanprojekten vor, in denen sie Worte für Migrationsspuren zwischen der Türkei, Polen und dem Ruhrgebiet finden. Die Gelsenkirchener Künstlerin, Wissenschaftlerin und DJ Natalie Pielok führte im Anschluss mit beiden ein Gespräch und legte zum Ausklang der Nacht an ihren Turntables auf.

Inhaltlich ebenso vielfältig verlief der Abend mit dem Team von „Pottgedanken“ - ein Podcast von Studierenden zu Identität und Heimat im post-migrantischen Ruhrgebiet.  Zum Finale der aktuellen Staffel gab es im HIER IST NICHT DA die Aufzeichnung einer Folge zu den Themen Selbstbezeichnung und Wahrnehmung von Menschen mit migrantischen Hintergrund – ganz im Sinne von „Miteinander statt übereinander sprechen“. Die Folge wurde vor und mit Publikum aufgezeichnet. Hinzu kamen Poesie-Einlagen von den Künstler*innen Ape in Action und Nafri with Attitude und Live-Rap von Dein Couseng.

Zweimal bereits gab es die „MalBar“ im „Raum für Viele(s)“. In einem Mix aus Kneipenabend und Nachtatelier lud der Ückendorfer Künstler und Mitorganisator des HIER IST NICHT DA Christoph Lammert zum gemeinschaftlichen Werken und Experimentieren mit Kunst ein. Das Format, bei dem alle Teilnehmenden zusammen der Frage nachgehen, wie ein Gemälde überhaupt entstehen kann, erfreute sich in beiden Auflagen hoher Nachfrage und ist auf dem besten Weg regelmäßig im HIER IST NICHT DA stattzufinden.

Die Seele des Quartiers

Diese und viele weitere Veranstaltungen im „Raum für Viele(s)“ beweisen: Das HIER IST NICHT DA reflektiert die Seele seines Quartiers. Hier entsteht ein Treffpunkt von Nachbarschaft und Szene, hier begegnet der Malocher der Künstlerin, hier trifft Lautes auf Leises. Hier. Nicht da.

Text: HIER IST NICHT DA, ecce GmbH