Geschichtsbilder - Erinnern und Vergessen
Marian Mayland sieht sich als Filmemacher. Genauer als Künstler, der Filme macht. Studiert hat er zuerst Malerei in Essen, anschließend zeitgenössische Kunst in Basel und im Anschluss Philosophie im Kontext von Kunst in Stockholm. Über seine Abschlussarbeit in Basel ist er 2015 mit seinem Kurzfilm Driving around where the crescents used to be. A Script zum Medium Film gekommen. Der Film handelt von einer Siedlung in Manchesters Stadtteil Hulme, welche innerhalb einiger Jahrzehnte einen extremen Wandel durchlebt hat. Weite Teile des Viertels wurden abgerissen und mit dem zu jener Zeit modernen Konzept der Wohnblocksiedlung ersetzt. Dieses Konzept war - wie an vielen anderen Orten - optimistisch geplant, jedoch zum Scheitern verurteilt. Aus dem 70er-Jahre-Traum wurde eine Art Slum. Der nächste Abriss folgte und es entstand eine typische Vorstadt mit Backsteinhäusern und grünem Idyll.
Der Kurzfilm kombiniert dokumentarisches Material aus verschiedenen Jahrzehnten mit Ausschnitten aus Filmen, TV-Serien, Texten und Musikstücken der frühen Technoszene. Im Magazin der Kurzfilmtage Oberhausen, bei denen Maylands Arbeit 2016 gezeigt wurde, schreibt Sascha Westphal: ''Die Zeiten und Ebenen fließen in Marian Maylands Driving Around Where the Crescents Used to Be. A Script ineinander. Das Vergangene mag aus der Landschaft ausradiert sein. Aber seine Abwesenheit schafft eine eigene Realität, die sich in der Collage-Technik des Films spiegelt.''