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| Kreativ.Quartiere Ruhr, Geförderte Projekte, Gelsenkirchen

GeOrgel

© Stefan Demming

Schrankwände der 1980er Jahre des Typs "Eiche rustikal" – inoffizieller Nachfolger eines zuvor als "Gelsenkirchener Barock" bezeichneten Möbel-Stils – dienen als Ausgangsmaterial für eine Raum- und Klanginstallation, die sich interaktiv erkunden lässt: das Öffnen von Türen und Schubladen löst anhaltende Klänge aus, die – ähnlich wie bei einer Orgel – kombiniert werden können. Inhalte und Audios werden im Laufe des Projekts durch Anbauten, Rechercheergebnisse und Beiträge von BesucherInnen erweitert. Im oder vor dem "GeOrgel" finden regelmässig kleine Veranstaltungen, Vorträge und Konzerte statt. Workshops ermöglichen eine BürgerInnenbeteiligung, die darauf abzielt, die klingende Schrankwandinstallation mit alten und neuen Gelsenkirchener Geschichten zu befüllen. Im Werkstatt-Studio als "Eiche–rustikal"-Labor entstehen mobile Skulpturen, die das GeOrgel vernetzen, indem sie Skulptur und Klang in die Stadt tragen. Die Installation steht in einen Laden im Erdgeschoss mit Schaufenstern und die Gestaltung bezieht die Fassade mit ein, so dass sie auch ausserhalb der Öffnungszeiten sichtbar ist. Während die Installation Bildende Kunst, Design, Musik und Medien verbindet und beim Erkunden wie beim Befüllen offen ist für Partizipation, dienen Veranstaltungen, Workshops und Werkstatt dazu, den Ort regelmässig mit Leben zu füllen, Kommunikationsangebote zur Sozial- und Kulturgeschichte in der Region sowie zum Thema Nachhaltigkeit in Form von Möbelrecycling zu schaffen. Da hinter der "altbackenen", erinnerungsfördernden Möbelfassade eine Programmierung zur Steuerung von Mehrkanal-Audio erforderlich ist, verbindet es zeitgenössische digitale und aus der Mode geratene, handwerklich–industrielle Produktionstechniken. Das Werkstatt-Studio als kreativer Produktionsort schafft durch die Gestaltungsarbeit auch Raum für mögliches Zusammenarbeiten und kreativen Austausch.